Es gibt ein drei Kilometer langes Stück Schotterstraße auf dem Weg zum Lago Atitlan, auf dem regelmäßig bewaffnete Überfälle auf Fahrzeuge stattfinden! Warum? Weil man auf dem Weg in Schrittgeschwindigkeit fahren muss, da der Zustand der s.g. „Straße“ sehr schlecht ist, dass sich das Leute zu nutzen machen…auf negative Art und Weise. Blöd ist dann nur, dass die andere befahrbare Straße, zum Zeitpunkt an dem wir nach San Marcos fahren wollten, komplett erneuert wurde und daher nicht passierbar war. Was also tun? Fahren wir halt nach Panajachel auf die andere Seite des Sees, treffen uns dort mit unseren Freunden aus Köln und erkunden den Lago Atitlan per Boot!
Manchmal muss man beim Reisen auch Umwege in Kauf nehmen…und in Guatemala sollte dies nicht der Letzte gewesen sein.
Panajachel – Lago Atitlan
Wir haben es also geschafft und sind von Antigua aus an den größten guatemaltekischen See des Landes gefahren, denn wir waren verabredet. Josh, Bastian und Christoph, mit dem ich in Köln zusammen Basketball spiele, wollten drei Wochen mit uns durch Guatemala und Belize reisen. Den Anfang machte eine Bootstour durch den halben See um San Pedro zu besichtigen. Die drei Jungs machten an dem Tag einen Aufstieg auf den 2000 Meter Hohen Berg und Sandra & ich genossen die Cafés der Stadt und fuhren anschließend noch nach San Marcos.
Kleine Boote fuhren regelmäßig Einheimische wie Touristen durch die Gegend und von Ort zu Ort. Nett war es hier, doch wollten wir zum Wochenende wieder in der Stadt sein. Silvester stand vor der Türe und wir fuhren zurück ins schöne Städtchen…
Antigua
Hier kennen wir uns ja bereits nach dem Aufenthalt in der Vorwoche bestens aus und wissen wo die leckeren Restaurants und besten Sightseeing Spots sind. Die Silvesternacht beginnen wir zunächst mit Alex und Julia aus den Niederlanden, die neben uns geparkt haben (hier findet ihr die Beiden online → Blog).
Später stoßen dann auch die drei Jungs dazu, die zuvor etwas im Luna y Miel, wo wir mittags essen waren, versackt sind 😉 Und der Abend nahm so seinen Lauf.
Auf dem Marktplatz wurde ausgiebig gefeiert und auf 0 Uhr gewartet, um endlich losböllern zu können. Partymäßig ging allerdings nicht so viel bis gar nichts in der Stadt. Erstaunlicherweise! Denn Potenzial war definitiv mit den ganzen Touris vorhanden, also machten wir das Beste daraus. Kopfschmerzen hatten wir nämlich trotzdem am kommenden Tag, denn der ein oder andere Cocktail wurde genüsslich verzehrt. Da half auch die Stunde Neujahres-Basketball auf dem Platz nebenan nicht viel.
Geböllert hatte auch der Vulkan Fuego und zwar aus nächster Nähe! Wir sorgten nämlich noch zwei Tage vor Silvester selber für unser absolutes Highlight und bestiegen den 4200 Meter hohen
Vulkan Acatenango
Morgens um 9 Uhr wurden wir vom Collectivo abgeholt, um zum 1,5 Stunden entfernten Aufstieg auf den Acatenango zu fahren. Wir wussten bereits von Aylin und David, dass es auf 3.600 Höhenmetern im Zelt und der bevorstehenden Nacht arschkalt werden sollte, also nahmen wir noch ein paar Klamotten sowie eine Zusatzdecke mehr mit – zum Glück!!! Am Anfang des Aufstiegs verliehen einheimische Kinder selbst geschnitzte Wanderstöcke, die ebenfalls auf den bevorstehenden fünf Stunden Aufstieg von Nutzen sein sollten.Und es ging direkt steil bergauf! Unser Guide lief voran und eine Truppe von 16 Mann und Frau ihm hinterher. Zum Glück legten wir des öfteren kleinere Pausen ein, denn der Schweiß floss uns durchs Gesicht. Oben angekommen sahen wir dann den Grund unserer Strapazen, den ausbrechenden Vulkan Fuego – der absolute Wahnsinn:
Als die Dunkelheit einbrach und es bitterkalt wurde, wurde es noch beeindruckender:
Wir hätten die ganze Nacht vorm Lagerfeuer sitzen können, um uns das Naturschauspiel anzuschauen, doch wir wurden am nächsten Morgen um 4 Uhr (!) in der Früh geweckt. Wir wollten nämlich zum Sonnenaufgang auf der Spitze des Acatenangos sein. Die Nacht kaum gepennt, von dem bebenden Vulkan nebenan und der Eiseskälte sowie dem Schnarchen der Jungs wachgehalten, ging es dann um 4 Uhr 600 Höhenmeter bergauf, für solche Bilder…
Würden wir es wieder tun? Auf jeden Fall! Doch waren wir auch froh gegen 11 Uhr wieder unten am Ausgangspunkt angekommen zu sein. Das wir uns da erst mal ein Bier gönnten, war doch klar. Und den Rest des Tages verbrachten wir dann mit schlafen.
Das neue Jahr führte uns zum…
Rio Dulce und Livingston
Livingston liegt an der Karibikküste und ist nur mit Boot über den Rio Dulce zu erreichen. Am Fluss selber leben Menschen die überwiegend von der Fischerei leben und heranfahrenden Touribooten Souvenirs verkaufen wollen. Schon abgefahren wie man in solch einer Gegend leben kann, wo es kaum Straßen und Autos gibt. Alles wird mit dem Boot erledigt und Strom gibt es wenn nur aus der Solarzelle…
Die Mayaruinen von Tikal
Es ist unglaublich wie viele Highlights Guatemala zu bieten hat. Die meisten habt ihr ja bestimmt aus unserem Blog Guatemala Teil 1 entnommen und ein Highlight konnten und wollten wir auf Grund der schlechten Straßenverhältnisse nicht besichtigen, Semuc Champey.
Also sind wir direkt vom Rio Dulce aus nach Tikal gefahren, um endlich in die Welt der Mayas einzutauchen. Genächtigt haben wir gleich neben dem Eingangstor, so dass wir am nächsten Morgen in der Früh um 6 Uhr zum Hauptplatz laufen konnten und diesen menschenleer bestaunten.Danach ging es für uns zum berühmten Tempel IV, dem höchsten der sechs Tempelanlagen, um einen Überblick über die Ausmaße der Anlage zu erhalten. Christoph, Bastian und Josh waren bereits um 4.30 Uhr bei den Ruinen, um von dort aus den Sonnenaufgang zu beobachten.
Nach vier Stunden Ruinenbesichtigung und Fotografieren…
…entschlossen wir uns spontan dazu noch die Grenze nach Belize (man spricht es ohne „e“ = Beliesss!) zu nehmen, denn diese war lediglich 80 Kilometer weit entfernt und es erst 11 Uhr.
Der Grenzvorgang in Guatemala dauerte sage und schreibe 5 Minuten, doch in Belize, dessen Motto „Go Slow“ ist, dauerte es eine Ewigkeit. Getreu dem Motto, standen wir zwei Stunden in der Warteschlange um auf die Einreise zu warten. Kein Wunder wenn ca. 100 Leute vor einem stehen und der Schalter nur mit zwei Grenzbeamten besetzt ist.
Ob wir es letztendlich dennoch ins Land geschafft haben und was wir alles erlebten, dass erfahrt ihr wie immer im kommenden Blogbeitrag!
Ya betta Belize it, Baby!
Traumhafte Bilder, bei uns werden Erinnerungen wach! Wir waren auch in den Restaurants, in denen ihr am Lago de Atitlán wart 😉 San Marcos hätte euch gefallen – bei uns war die Straße noch passierbar damals. Semuc Champey & Tikal kennen wir auch, war damals ganz schön heiß als wir da waren. Guate ist einfach immer wieder ein Erlebnis wie man hier sieht! LG Christian