Vulkane gibt es viele in Guatemala, davon sind zwei sehr aktiv. Der Vulkan Pacaya und der so genannte Fuego (=Feuer). Gleich nach der Einreise in Guatemala steuerten wir Ersteren an und machten direkt Bekanntschaft mit freundlichen Einheimischen, mitten im Nirgendwo auf einem Schotterparkplatz. Hat man uns früher noch gelehrt nicht mit Fremden mitzugehen, freuten wir uns an diesem Abend Manolo getroffen zu haben, denn die Dämmerung setzte bereits ein.
Unser Abenteuer Guatemala begann…
Vulcan Pacaya – Guide Manolo und seine Familie
Nach circa 25 Kilometern abseits der Straße und vorbei an vielen kleinen Siedlungen, erreichten wir nach mehrmaligem Zweifeln ob wir denn tatsächlich richtig fahren, den Schotterparkplatz am Vulkan Pacaya. Bisher waren wir es mehr oder weniger gewohnt, dass Parkplätze eingezäunt oder bewacht sind und somit als solche erkennbar, nicht in diesem Falle. Hier war es einfach ein Feld auf dem lediglich ein Dixiklo in der hintersten Ecke stand. Ein kleines Kassenhäuschen gab es auch, nur Menschen waren weit und breit keine zu sehen. Bis ein Motorrad mit zwei Gestalten anrollte…
Darauf Manolo und sein Bruder Antonio. „Das lieben wir ja, von Leuten angequatscht zu werden die uns etwas verkaufen oder sonst etwas von uns wollen“, dachten wir uns noch! Aber in diesem Falle: „falsch gedacht“. Manolo bat uns als Alternative zum Schotterparkplatz, auf dem wir bereit waren zu nächtigen, seinen Hof als Stellplatz samt Toilette an. Und da wir ohnehin die Vulkantour mit einem Guide machen wollten bzw. mussten, passte es wie die Faust aufs Auge und vereinbarten gleich eine Tour für den kommenden Morgen um 6 Uhr.Doch zunächst sollten wir noch Manolos Familie kennen lernen und zu unserer Überraschung sprachen die vielen Kinder EIN Wort englisch: „Cookies!“ 😉 Gut das wir zuvor noch einkaufen waren und Kekse im Gepäck hatten. Die Kinder haben sich jedenfalls sehr darüber gefreut.
Wir wurden zudem noch ins Haus eingeladen, haben gequatscht und ein wenig fern gesehen. In Spanisch natürlich…und mit Händen und Füssen! Ob Manolo mich verstanden hat, als ich ihm versucht habe klar zumachen das Manolo eine berühmte Person in Gladbacher Kreisen ist? Ich glaube nicht. Der erste Tag und Abend in Guatemala waren dennoch gleich ein perfekter Einstand…
…aber wir waren ja für den Vulkan hierher gekommen, den Pacaya!
Leider war der nächste Tag sehr wolkig, so dass wir die Spitze und den lavaspeienden Vulkan nicht zu Gesicht bekamen. Der Auf- und Abstiegt dauerte samt Marshmallows brutzeln und Souvenirshopping knappe drei Stunden.Durch den vielen Nebel kamen wir uns zeitweise vor wie Frodo der seinen Ring zum Schicksalsberg trug. Eigentlich eine passende Atmosphäre für einen Vulkan. Doch fototechnisch sah es allerdings etwas grau aus:
Doch es sollte vulkantechnisch noch ein Kracher folgen. Hier sieht man die drei Vulkane Fuego (der gerade ausbricht), Acatenango und Aqua (v.l.n.r.), die wir noch aus nächster Nähe sehen sollten.
Dazu bald mehr, denn erstmal ging es für uns zurück ans Meer, nach…
El Paredon zum Surfen und relaxen
Wir haben gehört das man auch in Guatemala surfbare Wellen vorfindet. Also worauf warten wir dann? Nichts wie hin, zumal wir lediglich 100 Kilometer auf einer zweispurigen Autobahn fahren mussten. Warum ich das erwähne? Weil jeder den wir zuvor getroffen hatten sagte, dass die Straßen in Guatemala so schlecht seien. Nicht in diesem Falle, denn die Hauptachse von West nach Ost ist in gutem Zustand und so trennten uns lediglich zwei Stunden Fahrtzeit von diesem Anblick:
Als wir so in der Hängematte lagen und nach rechts schauten, trauten wir unseren Augen kaum. Unter einem schattenspendenden Dach standen auf einmal acht voll-bewaffnete Militärs und patrouillierten anschließend über den Strand.
An diesen Anblick mussten wir uns erst mal gewöhnen, da es üblich war, viele bewaffnete Menschen zu sehen. In der Regel hat jeder Lieferwagen einen „Begleitservice“ mit Pumpgun an seiner Seite. Auch stehen solche Sicherheitsleute an Tankstellen, Banken und teilweise vor stinknormalen Geschäften.
Surfen war ich jedenfalls auch, wenn nur kurz, denn die Strömung und Wellen waren mir nicht ganz so geheuer. Da warte ich lieber Mexiko ab, dort soll es wieder einige spaßige Spots geben. Fahren wir also besser erstmal nach…
Antigua
Denn es stand Weihnachten vor der Türe und wir fanden für die kommende Woche einen netten Stellplatz inklusive Frühstück und anderen Overlandern beim Hostel Antigüeño.
Welch ein Luxus für uns, da wir eine Woche lang kein Frühstück vorbereiten mussten und keinen Abwasch hatten. Dazu Sofas und gutes Internet, wo wir unseren Blog mal etwas auf Vordermann bringen konnten (ihr habt es ja bereits gelesen: Nicaragua und El Salvador). Ok, jetzt sind wir wieder etwas im Rückstand, aber wie ihr lest, holen wir auf.
Antigua ist eine sehr coole Kleinstadt im Kolonialstil und hat viele nette Restaurants sowie Fotomotive zu bieten. Auch eine Bäckerei mit leckerem Brot und Zimtschnecken befand sich in unmittelbarer Nähe zu unserem Stellplatz. Ebenso ein gut ausgestattetes Gym, welches ich lediglich einmal besuchte. Aber immerhin.
Und was machen wir Weihnachten? Letztes Jahr saßen wir noch in Ushuaia am Ende der Welt mit dreißig weiteren Overlandern zusammen und hatten ein großes Festmahl. Diesmal fiel das Festmahl etwas kleiner aus und bestand aus Pizza, Rot- und (Achtung!) selbstgemachten Glühwein. Wir lernten David und Aylin kennen, die mit ihrem roten T4 neben uns standen (hier geht’s zu ihrem → Blog) und hatten eine schöne gemeinsame Zeit. Die Beiden sind leider in gegengesetzter Richtung unterwegs, so dass man sich erst in Deutschland wieder trifft.Apropos Deutschland! Am 26. Dezember stand dann wieder Heimatbesuch vor der Türe. Wir trafen uns mit Christoph, Bastian und Josh am Lago Atitlán, besuchten die Maya Ruinen in Tikal und bestiegen den Acatenango um den feuerspeienden Vulkan Fuego zu beobachten.
Das alles und noch viel mehr, erfahrt ihr allerdings erst im zweiten Teil unserer Guate Mala Geschichte 🙂
Stellplatzempfehlung für Guatemala
Antigua -> Hostel Antigüeño
GPS/Tel.: 14.56073, -90.72928 /+50278824284
Info: Stellplatz vor dem Hostel auf einer kaum befahrenen Nebenstraße. Kamera überwacht. Inklusive Frühstück, Internet, Strom, Sofas und Küchennutzung (nach der Frühstückszeit) Preis: 100 Quetzales pro Person
Das Foto mit den Kindern sieht sehr gut aus ihr habt aber schnell zuwachs bekommen, toll ha ha.