Die USA hat eine unglaubliche Anzahl an Nationalparks! Auf unserer weiteren Reise erwarten uns atemberaubende Landschaften: riesige Bäume, grüne Wälder, tosende Wasserfälle, tiefe Schluchten, gigantische Felsen, heiße Wüstenlandschaften…und ein Bär! Das alles und noch viel mehr, in unserem neuen Blogbeitrag
Yosemite Nationalpark – wo der Bär los ist
Den Anfang bei unserer Erkundungstour durch die Nationalparks macht der 300 km östlich von San Francisco entfernte Yosemite Nationalpark. Er liegt in der Sierra Nevada und dementsprechend etwas höher. Der Bulli muss viele Kurven und einige Höhenmeter überwinden, als wir gegen spätem Nachmittag den Park erreichen. Am Parkeingang angekommen, händigen die Ranger uns Infomaterial und eine Karte aus. Es ist bekannt, dass es im Park so einige Bären geben soll und man sich deshalb entsprechend zu verhalten hat.
Besonders beim Campen ist darauf zu achten, dass keine Lebensmittel, Kosmetikartikel und alles was annähernd riechen könnte im Auto sein darf, da der Bär aufgrund seines sehr gut ausgeprägten Riechorgans wohl alles wittern kann. Wir diskutieren gerade darüber, ob es wohl wirklich notwendig ist auch unsere Zahnpasta und Shampoos in den dafür vorgesehen Bärensicherheitsschrank (Bear Locker) auf dem Campingplatz zu sperren, als wir an einer Reihe auf der Straße stehender Autos und Menschen mit Kameras am Straßenrand vorbeifahren. Ein Blick nach rechts verrät mir, da steht tatsächlich ein Bär mitten auf einer Lichtung! Auch wir halten sofort an und bewundern zum ersten Mal einen Bären in freier Wildbahn. Er scheint gerade sein Abendessen einzunehmen und grast gemütlich vor sich hin – Wahnsinn was für ein Glück wir direkt zu Beginn unseres Besuches haben!Mit einem Lächeln im Gesicht geht es weiter in den Park hinein. Wir erreichen einen der Aussichtspunkte im Park – der Tunnel View liegt vor uns:
Es lässt sich erahnen welche fantastische Landschaft uns hier erwarten wird. Wir haben einen ersten Blick auf die Highlights Bridalveil Fall sowie die Granitberge von El Capitan und dem Half Dome.
Campen in Nationalparks
Da es schon fast Abend ist, wollen wir uns einen Stellplatz auf einem Campingplatz sichern. Wild campen ist im Park verboten. Obwohl wir unter der Woche hier sind, sind alle Campingplätze restlos ausgebucht und hätten wohl Wochen im Voraus reserviert werden müssen. Das haben wir natürlich nicht getan – wie auch, wenn man so spontan wie wir unterwegs ist…Zum Glück gibt es noch einen Zeltplatz im Park mit einem angrenzenden Parkplatz, der sogar viel günstiger ist. Wir registrieren uns also für einen Zeltplatz, um einen Bärenschrank zu erhalten, schlafen aber im Auto auf dem Parkplatz.
Nach einer eiskalten Nacht, geht’s am nächsten morgen direkt los mit der Erkundung des Parks. Wir fahren zu einem schönen Picknickplatz und frühstücken erstmal mit Ausblick auf den Wasserfall.
Ja ihr habt richtig gelesen, wir „fahren“ zum Picknickplatz. Die Nationalparks der USA sind fast alle auf die Bequemlichkeit der Amerikaner ausgelegt und ähneln einem Drive Thru Prinzip. Man fährt von Highlight zu Highlight – hält an, steigt aus, macht ein Foto und fährt weiter zum Nächsten Aussichtspunkt. Da machen wir doch glatt mal mit:
Hoch hinaus zum Glacier Point
Da das Wetter nicht ganz auf unserer Seite ist, kommt uns die Bequemlichkeit entgegen und so fahren wir auf asphaltierten Straßen durch den Park, bis zum Glacier Point. Von hier oben haben wir eine wahnsinnige Aussicht auf den Half Dome und können seine vollen Ausmaße bewundern.
Valley Spaziergang
An unserem zweiten Tag lädt die Sonne zu einer Wanderung bzw. einem Spaziergang ein. Wir sind gerade etwas wanderfaul und entschließen uns für den Rundweg im Valley ohne anstrengende Steigungen, dafür aber mit schönen Ausblicken.
Wir sehen „mal wieder“ eine Menschentraube am Rande eines Waldstücks und siehe da, vor uns steht unser zweiter Bär. Auch er scheint sich nicht an unserer Anwesenheit zu stören und genießt die Mittagssonne. Der Ranger erklärt uns, dass viele der Bären einen Sensor tragen, so können sie jederzeit geortet werden.
Der Yosemite-Nationalpark ist wirklich einen Besuch wert und landschaftlich einzigartig. Leider ist er auch einer der meistbesuchten Parks und dementsprechend überfüllt. Wir empfehlen deshalb definitiv einen Besuch unter der Woche. Wenn es irgendwie im Voraus planbar ist, dann ist eine Reservierung für einen Campingplatz oder ein Hotel sicherlich von Vorteil.
Kings Canyon und Sequoia Nationalpark
Wir verlassen den Yosemite-Nationalpark und fahren nach drei Nächten weiter zum Kings Canyon und Sequoia Nationalpark. Die beiden Parks grenzen direkt aneinander. Auf Grund ihrer extremen Höhenunterschiede von 400 bis über 4000 Metern könnte die Landschaft nicht unterschiedlicher und demnach abwechslungsreicher sein. Wir sehen riesige Berge, tiefe Canyons und die beeindruckenden Riesenmammutbäume, die eine Höhe von mehr als 80m und einen Durchmesser von über 11m erreichen können.
Die beiden Nationalparks scheinen noch nicht so populär zu sein und wir müssen die Natur nur mit wenigen anderen Touristen teilen. Wir fahren tiefer in den Kings Canyon hinein und finden einen entspannten Stellplatz auf dem wir für die nächsten zwei Nächte verweilen werden.Auch hier gilt wieder das Prinzip des Drive Thru und so setzen wir uns in den Bulli und fahren vom Kings Canyon weiter Richtung Sequoia Nationalpark. Dieser ist bekannt für seine riesigen Mammutbäume, wie etwa dem General Sherman Tree. Ein Baum so riesig und dick, dass er auf einem Bild nicht wirklich festzuhalten ist.
Leider ist die Straße zum Moro Rock gesperrt, so dass wir den Panoramablick über den Park wohl ausfallen lassen müssen.
Lake Isabella
Bevor es in den wohl trockensten Nationalpark der USA, dem Death Valley geht, machen wir einen Übernachtungsstopp am Lake Isabella. Um hier hin zu gelangen müssen wir bzw. der Bulli einen Pass überqueren. Beim runterfahren werden die Bremsen so heiß, dass sie nach kurzer Zeit anfangen zu quietschen und zu stinken. Als Timo dann feststellt, dass die Bremsfähigkeit nicht mehr zu 100% vorhanden ist, gönnen wir dem Bulli eine kleine Verschnaufpause und lassen ihn etwas abkühlen.Ausgeruht und abgekühlt machen wir uns am nächsten Morgen auf zum Death Valley. Doch zunächst wollen wir uns noch die bekannte Kulisse aus vielen Westernfilmen, unter anderem auch Django Unchained, nicht entgehen lassen.
Lone Pine und die Alabama Hills
In dem kleinen Örtchen Lone Pine wartet ein Museum mit überwiegend alten und wenigen neueren Filmrequisiten auf uns.
Auf der sogenannten Movie Road fahren wir in die Alabama Hills. Die Gebirgsregion gehört noch zur Sierra Nevada und ist berühmt für bizarre, orangefarbene Granitfelsbögen. Welcome to the wild wild West!
Death Valley
Der trockenste und wohl heißeste Nationalpark in den USA empfängt uns mit einem wolkigen Sonnenuntergang. Wir campieren auf einem kostenlosen Zeltplatz und genießen eine extrem ruhige Nacht – mitten in der Wüste.
Das Death Valley ist so riesig, dass man auch hier nicht drumrum kommt, die Aussichtspunkte mit dem Auto abzufahren. Obwohl es gefühlt 100 Grad in unserem Bulli sind und der Fahrtwind heiß wie ein Föhn auf höchster Stufe uns um die Ohren bläst, fahren wir zu einer stillgelegten Miene, um diese genauer zu erkunden.
Rhyolite verlassene Stadt
Ich fand´s jetzt nicht so spannend, aber Timo´s Entdeckungsgeist scheint auch bei 45 Grad ohne Schatten noch zu funktionieren. Und so fuhren wir weiter zu einer verlassenen Stadt.
Im Infomaterial zum Park hörte die sich dann leider spannender an als sie in Wirklichkeit war. Etwas frustriert die extra Kilometer gefahren zu sein und geschlaucht von der brennenden Hitze entschließen wir das Death Valley schneller als geplant hinter uns zu lassen und düsen weiter Richtung Las Vegas, denn irgendwie muss diese Reise ja noch finanziert werden! 😉
Ob das Glück auf unserer Seite ist, erfahrt ihr im kommenden Beitrag…
Geniale Bilder und Eindrücke…. Was mache ich bloß, wenn ihr zurück seid? 😉 Wer sorgr dann für Fernweh und Reiselust?
Vielen Dank! …dann treffen wir uns in Köln aufn Bierchen und Du bekommst ne Live-Reportage von „hinter den Kulissen“ 😉
Super Plan, ist gebucht 🙃!