Wir können nicht genug von der Küstenstraße Kaliforniens und deren atemberaubenden Landschaften sowie legendären Orten bekommen, und so startet unser Roadtrip entlang der California State Route 1 in die zweite Runde.
Fahrt mit uns die kommenden 450 Kilometer, die abwechslungsreicher nicht sein können. Doch zunächst umfahren wir einen Erdrutsch und befinden uns plötzlich hoch oben über den Wolken….
…wo die Freiheit wohl grenzenlos scheint!
…denn Freiheit ist wohl das, was wir während unseres mittlerweile 1,8 jährigem Roadtrip mit am Meisten genießen.
Der Küstenstreifen Big Sur
Vor uns liegt der ca. 100 km lange Küstenstreifen, der sich von San Simeon im Süden bis Carmel im Norden zieht und Big Sur genannt wird. Die schroffe Felsküste, hohe Berge und eine geringe Siedlungsdichte machen diesen Abschnitt zu einem anziehenden Touristenziel.
Mit frisch gewaschenen Sachen und einem vollen Kühlschrank fahren wir von Pismo ins Landesinnere, um dann wieder über die Berge an die Küste zu gelangen. Der auf Grund eines Erdrutsches nicht zu befahrene Küstenabschnitt liegt hinter uns und wir können schon von weitem sehen, was uns unten erwartet. Schroffe Felsen, eine tosende Brandung und Sandstrand soweit das Auge reicht. Wir steuern zum Limekiln State Park, wo wir uns einen Stellplatz mit Malte und Ali teilen und erkunden zu viert den angrenzenden Wald.Auf unserer kleinen Wanderungen sehen wir zum ersten mal riesen Redwood Bäume, kommen an einem Wasserfall vorbei und entdecken die Ruinen von stillgelegten Kalköfen mitten im Wald. Ende der 1880er Jahre wurde hier Kalk hergestellt, der in der Gegend für den Bau von Häusern als Bauzement verwendet wurde.
Stop & Go bis Monterey
Den Küstenstreifen einfach nur entlang zu fahren funktioniert nicht, denn immer wieder halten wir an, steigen aus dem Bulli und bewundern die schöne Natur.
Nach einem kurzen Stopp bei der Big Sur Bäckerei, bei der wir auf ein leckeres Brot hoffen, verschlägt es uns kurz den Atem als wir die Preise sehen. Hier merken wir wiedereinmal, dass wir in einem Touriabschnitt unterwegs sind. 8 Dollar (!) für ein kleines Schokocroissant…die Spinnen doch! 🙂
Durch das schicke Örtchen Carmel by the Sea fahren wir nur durch. Mit seinen Fachwerkhäusern erinnert es uns etwas an die Eifel, genauer gesagt an Monschau. Schließlich in Monterey angekommen, platzieren wir uns auf einem Campingplatz oberhalb der Stadt und lassen den Tag bei einem Stadtbummel mit anschließendem Bierchen ausklingen.
Santa Cruz – Surf City
Wer von euch ist früher Skateboard gefahren und hatte ein Deck von Santa Cruz? Wusstet ihr damals das es sich um DIE Surf- und Skate City der USA handelt?
Oder habt ihr wie Timo auch nur gedacht, cooles Logo, das Board oder T-Shirt mit der schreienden Hand hol ich mir als nächstes?
Ein Stopp in Santa Cruz ist daher natürlich selbstverständlich. Im Surferörtchen angekommen, spürt man regelrecht das entspannte Feeling. Coole Surfer laufen im Neoprenanzug und Surfboard unterm Arm geklemmt herum. In der Stadt grenzt ein Surfladen an den nächsten und im Wasser wimmelt es nur so von Surfern.
Nicht weit entfernt von Santa Cruz machen wir noch einen kurzen Abstecher zur berühmten Mavericks Welle. Normalerweise soll diese Big Wave im Schnitt um die 7,5 Meter hoch werden und zu Spitzenzeiten bis 25 (!). Außerdem hat sie schon einigen Surfern das Leben gekostet. Bei unserem Besuch sieht sie leider nicht ganz so imposant wie auf manch einem Youtoube Video oder dem gleichnamigen Film Mavericks mit Gerard Butler aus…
…dennoch konnte man sich gut vorstellen wie „verrück“ man sein muss, an diesem Spot mit dem Surfboard ins Wasser zu gehen.
San Francisco und die Golden Gate Bridge
Beim Hineinfahren in die Stadt entdeckt man sie schon von weitem und in mir macht sich ein Grinsen breit. Vor uns liegt die legendäre Golden Gate Bridge. Wie oft sieht man sie in Filmen oder auf Bildern?! Eigentlich ist es nur eine stinknormale Brücke, doch sie hat so viel Anziehungskraft, dass auch wir es uns nicht nehmen lassen und mit dem Bulli einmal drüber fahren müssen!
Wir halten am Aussichtspunkt auf der anderen Seite an und genießen erstmal für ein paar Minuten die Aussicht auf die Skyline von San Francisco und auf die Gefängnisinsel Alcatraz.
Da wir gerade auf dieser Seite der Brücke sind, fahren wir noch schnell nach Sausalitos und bewundern die dortigen Hausboote die im Wasser liegen. Auch eine gute Idee zum Leben, denken wir uns…
Ich glaube wir hatten noch nie so einen coolen Schlafplatz wir in der Nacht in San Francisco. Wir parken den Bulli auf dem Parkplatz des Yachthafens und haben einen unglaublichen Ausblick auf die Golden Gate Bridge und die Skyline bei Nacht. Wir sitzen lange draußen an diesem Abend und genießen einfach nur…Am nächsten morgen gibt es dann noch ein leckeres Frühstück mit bester Aussicht, und wieder einmal stellen wir fest, dass die schönsten Momente auf unserer Reise keinen Pfennig (=Cent 😉 ) kosten…
Sightseeing Downtown San Francisco
Da wir abends eine wichtige „Verabredung“ haben, schauen wir uns die Stadt innerhalb von vier Stunden an. Das Sportprogramm ist dabei inklusive, denn natürlich laufen wir alles zu Fuß ab. Nachdem wir einen kostenlosen Parkplatz ergattert haben, geht es als erstes zur bekannten Lombard Street. Um dort hinzu gelangen laufen wir eine Straße mit gefühlt 95 prozentiger Steigung hoch, gut dass wir den Bulli außerhalb abgestellt haben…
Lombard Street
Fisherman´s Wharf, Spielautomaten Museum, Pier 39 & Seelöwen
Wie jeden Touristen, zieht es auch uns zur berühmten Fisherman´s Wharf, wo zu unserer Überraschung ein Spielautomaten Museum beherbergt ist. Der Eintritt ist frei und so reisen wir zurück in der Zeit und versuchen uns im Armwrestling bzw. Basketball der (ich rate mal) 60er Jahre. Auch der Liebestester stand in dem kleinen Museum, doch leider hatten wir nicht die passende Währung dabei.
Am Ende des Piers 39 tummeln sich die Seelöwen und lassen sich von den vielen Kameras ablichten. Es stank höllisch nach Fisch, weshalb wir unsere Tour durch die Bay Area schnell fortführten.
Vom Pier 7 in das Finanzviertel und auf die Market Street
Wir sind wieder beim Skateboarding: ich hatte keine Ahnung warum Timo unbedingt zum Pier 7 wollte und auch dort angekommen sah es nur so aus wie ein Pier von vielen. Er erklärte mir dann, dass es sich um einen aus den vielen 411 Videomags bekannten Skatespot handelte. Zu seiner Enttäuschung gehörte das wohl der Vergangenheit an, denn alles war mit Holz verkleidet, so dass ich das ehemals eingewachste Curb nutzen konnte um mir den Stadtplan nochmal genauer anzuschauen:
Über das Finanzenviertel, an dem an einem Sonntag rein gar nichts los ist und wir uns lediglich einen Kaffee holten, gingen wir weiter durch das
Dragon´s Gate, dem Eingang zu Chinatown
Dort gönnten wir uns nach stundenlanger Verhandlung mit dem Verkäufer ein neues Kameraobjektiv, da das alte mittlerweile den Geist aufgegeben hatte. Es scheint mittlerweile so, dass alles Elektronische was wir dabei haben nach zwei Jahren kaputt geht – ob das nicht mal System hat?!?.
Gut das wir das aber gekauft haben, denn ansonsten hätten wir das Bild der drei Chinesen mit dem Kontrabass nicht machen können…das in den USA auch wirklich jedes Klischee erfüllt wird…
Waaarrioors!
schallte es durch die Oracle Arena als KD, Curry, Iggy und Co. die Halle betreten und für Timo gingen langersehnte Kindheitsträume in Erfüllung!
Die Golden State Warriors spielen in Runde Zwei gegen die New Orleans Pelicans mit Superstar Anthony Davis. Habt ihr euch als Kind auch immer gefragt, wo zum Teufel liegt eigentlich die Stadt „Golden State“? Dann ging es uns wohl Beiden so. Umso abgefahrener das wir ausgerechnet dort das erstes NBA Playoff Spiel live erleben durften – in Oakland bei San Franscisco. Ob Beyoncé und Jay Z auch so aufgeregt waren wie Timo?
Nach soviel Aufregung und Highlights in Folge, verabschieden wir uns erstmal wieder in die Natur – die Nationalparks Amerikas warten auf uns.
Doch bevor wir in den Yosemite, Sequoia und Kings Canyon fahren, müssen wir den Beitrag noch schreiben 😉 und ihr euch etwas gedulden…