Medellin – me gusta mucho!

Seit ein paar Jahren befindet sich Medellin im Wandel zum Guten…einst regierten hier Drogenkartelle, Paramilitärs oder Guerlilla-Gruppen die verschiedenen Barrios (=Stadtteile) doch heutzutage gibt es unzählige Projekte um Sicherheit und Stabilität zurückzugewinnen bzw. zu gewährleisten. Davon wollten wir uns selbstverständlich selber überzeugen und so erkundeten wir die 2,7 Millionen Einwohner zählende Stadt gemeinsam mit Rike und Japser und Mondongooooo…

…was das ist, wollt ihr eigentlich gar nicht wissen. Ihr erfahrt es allerdings noch früh genug!

Pablo Tourismus

Ich habe lange überlegt ob ich etwas zum „Most famous Criminal of Colombia“ schreiben soll, da die Einheimischen das Thema nämlich nicht hören wollen. Verständlicherweise, denn wenn man mal etwas tiefer recherchiert und herausfindet was für ein schrecklicher Mensch Mister E. war. Doch Netflix sei Dank geht diese Art von Tourismus nicht an Medellin vorüber…und da wir ohnehin schon mal daran vorbei fuhren, hielten wir auch an, am Friedhof wo P.E., seine Mutter, die Haushälterin und weitere Mitglieder der Familie begraben liegen:OLYMPUS DIGITAL CAMERADas sollte es dann aber auch gewesen sein! Die Stadt Medellin ist einfach zu vielseitig und hat viel mehr zu bieten und zu entdecken.

Also steigen wir ein in die Erkundung des ersten Stadtteils…

El Poblado – unser Ausgangspunkt

In diesem Barrio leben eher die etwas Wohlhabenderen der Stadt und es ist bekannt für viele Hotels, Restaurants und Bars. Gemeinsam mit Rike und Jasper suchten wir zunächst das von den Beiden gebuchte Hotel auf und fragten kurzentschlossen, ob wir uns nicht auch mit unserem Bulli auf den schönen Parkplatz stellen könnten. Nach ein paar Verhandlungen, in dem Sandra diesmal irgendwie kein Geschick zeigte und eher den Preis hochtrieb als runter, ok wenigstens war jetzt das Frühstück inklusive, gesellten wir uns für eine Nacht neben das Hotel. Da es Samstagabend war und wir Essen gehen wollten, machte dies zudem die Abstimmung um einiges leichter.

Über Whatsapp verabredeten wir außerdem einen Treffpunkt mit Christina und Torsten. Zu unserem Glück waren sie noch einen Tag zur gleichen Zeit in der Stadt und so traf sich das 6er-Gespann im vom Hotel empfohlenen Restaurant…Mondongoooos!

Hier sind wir allerdings schon weitergezogen und beim letzten Bier angelangt:IMG-20170821-WA0001Doch zurück: Mondongos, ein Restaurant bekannt für gleichnamiges Gericht (zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht was das war) und leckere Steaks bzw. Fisch. Alle bestellten etwas ihnen Bekanntes, nur ich versuchte die auf dem Bild so lecker schmackhaft aussehende Suppe mit undefiniertem Inhalt. War lecker! Wirklich! Zu dem Zeitpunkt! Und ich teilte sie sogar netterweise mit Sandra…am nächsten Tag, Rike las ein wenig im Reiseführer und stolperte über die oben genannte Spezialität, wussten wir dann…es war KUTTELSUPPE…weiß jeder was das ist?! Mir wurde leicht flau im Magen, hatte ja auch schließlich genug Fremden im selbigen.

Haken wir es mal unter „Erfahrung (und unzureichende Spanischkenntnisse) ab! Themenwechel, aber schnell:

Mit der Metro(-cable) ins Barrio Santo Domingo

Nachdem wir uns am „Mondongo“-Abend erneut von Christina und Torsten verabschiedeten, folgten wir noch ihren Tipp mit der Metro bzw. mit dem Metrocable (Seilbahn) bis nach Santo Domingo zu fahren. Dies ist ein Stadtviertel*, überwiegend mit Einheimischen, welches drei Seilbahnstationen den Berg hinauf liegt. Von dort genossen wir die Aussicht auf Medellin und tranken einen Tinto in der Bäckerei an der Ecke.DSC03643DSC03630*gerade lese ich im Blog unserer Freunde, dass es sich um ein Armenviertel handelte. Ist mir gar nicht so bewusst gewesen. Jedenfalls waren auch hier die Menschen wieder sehr freundlich und zufrieden.

Comuna 13 – mit viel Graffiti und einer Freiluft-Rolltreppe in die Normalität

DSC03667Das ehemals gefährlichste Viertel Medellins, die Comuna 13, hat uns mit seinen vielen Graffitis und der 2011 eröffneten Freiluftrolltreppe direkt fasziniert.

Wir machten mal wieder eine Freewalking Tour, diesmal mit den Stairway Storytellers (sehr empfehlenswert). Den Tipp erhielten wir zuvor von einer anderen Reisenden die wir auf der Kaffeefinca gesprochen hatten – nochmals danke dafür!
Rike und Jasper waren natürlich auch noch am Start und so lernten wir von unserem Guide Stieven alles über die schlimme Vergangenheit sowie positive Zukunft des Viertels. Auch erklärte er uns die verschiedensten Bedeutungen der unzähligen Graffitis und erläuterte uns deren Künstler. Darunter Chota 13, wohl einer der Bekanntesten unter den Graffiti-Aktivisten.DSC03656DSC03660DSC03664DSC03675Gute dreieinhalb Stunden ging es für uns die Rolltreppen auf und ab, bis auf einmal, da nahmen wir die Rutsche. An dieser Stelle ist vor Jahren ein Kind ermordet worden und die Rutsche dient als Erinnerung an diese schreckliche Tat. Sie soll die Lebensfreude widerspiegeln, die sich die Bewohner niemals nehmen ließen/lassen.DSC03691Das Barrio hat aber noch mehr zu bieten als Graffitis und eine 5-stöckige Rolltreppe. Es gibt ein kostenloses Outdoor-Gym, selbstverständlich einen Fußballplatz, eine kostenlose Bibliothek am oberen Ende der Rolltreppe UND kostenlosen Englischunterricht für alle Interessierten. Des Weiteren hat man die Häuser so gestaltet und bemalt, dass sie vom unteren Eingang des Viertels aussehen sollen wie ein Herz. Entscheidet selbst:DSC03706Am Ende der Storytellers Tour durften wir uns auch noch künstlerisch verewigen…natürlich mit Bulli. Die Künstler S+T sind zwar nicht ganz so begabt wie Chota 13 und Konsorten, aber nun immerhin für unbestimmte Zeit in Medellin vertreten.DSC03698„Dann können wir ja jetzt ein Bier trinken gehen“, sagte Eine(r) der Vieren Mitten am Tag. Und alle anderen gehorschten…Wir ließen den Tag mit einem Club Colombia Revue passieren und freuten uns bereits auf den nächsten, denn Freewalking Tour Nummero dos stand auf dem Programm…

Aber erstmal gibt es noch ein paar weitere Impressionen aus der Comuna 13:DSC03692DSC03679DSC03681DSC03709DSC03684

Stadterkundung durch das Zentrum (in Bildern)

Unsere „Reisegruppe“:8167743c-c9b5-428e-926b-02b3e0d0e69d

Plaza Botero mit Figuren des gleichnamigen Künstlers Fernando Botero:DSC03654DSC03647DSC03650

Kirche mit gewissen Vorzügen – diese Kirche sieht auf den ersten Blick harmlos aus:DSC03724Bei genauerem Hinsehen, in diesem Falle mit Zoom, sieht man allerdings ein paar leicht bekleidete Frauen. Diese bieten Massagen an…mit Happy End! Woher wir das wissen? Unser Guide (was ist eigentlich die weibliche Form? Guidein?) hat uns das erzählt. Und keine Angst, natürlich habe ich mir zuvor die Genehmigung von Sandra eingeholt dieses Foto schießen zu dürfen 😉DSC03723

Zerbombter Vogel vs. Ganzer VogelDSC03733DSC037301995 detonierte der linke der beiden Vögel durch einen Bombenanschlag während eines Musikfestivals und dient seitdem als Mahnmal. Der neue Vogel sollte ursprünglich den kaputten ersetzen. Der Künstler Botero war zurecht dagegen.

Ein paar weitere Impressionen aus Medellin:DSC03710DSC03715DSC03720DSC03721DSC03625DSC03621

Abschlussabend im Barrio Parque Dos mit Burger und Bier

Wie eingangs erwähnt nächtigten wir im Viertel El Poblado, ein Viertel in dem die betuchtere Gesellschaft Medellins ansässig ist und welches mit der Zona Rosa die Partymeile für Touris besitzt. Dort wollten wir den letzten gemeinsamen Abend mit Rike und Jasper aber nicht verbringen, wir wollten dahin wo die Einheimischen sich treffen.

Also fuhren wir mit der Metro bis zur Estación Stadion und gingen, dem Tipp unserer Guidein folgend, ins Barrio Parque Dos. Nahe der Universität gelegen erinnerte uns das Viertel ein wenig an die Kölner Südstadt, denn es gab viele gut anmutende Restaurants in schönen Seitenstraßen und wir entschieden uns für Fritten und Bier, mit Burger! Das sowas in der Regel eine gute Wahl ist könnt ihr euch sicherlich denken. War es natürlich auch.

Das Absackerbier tranken wir dann allerdings doch noch in „unserem“ Viertel, im Café Berlin…und nach ein paar schönen gemeinsamen Tagen in einer sehr spannenden Stadt, zog es uns alle weiter in verschiedene Richtungen.

Einen Tag lang unterwegs mit Einheimischen…folgt bald!

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