Unser achtes Reiseland begrüßt uns mit tropischen Temperaturen, gelassenen Zöllnern und einer Currywurst vom Feinsten, zubereitet von einem Kölner! Was will man da noch mehr? Na klar, die Karnevalsmusik war auch am Start und Timo übte sich das erste Mal in Yoga – ähhh perdon – ich meinte natürlich in Bieryoga.
Was Ecuador aber sonst noch so einzigartig macht erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest!
Grenzübertritt Nummero Zehn…
…lag vor uns. Dank Britta und Sebastian wussten wir bereits, dass wir für diese Grenze „La Balza“ mindestens zwei Stunden einzuplanen hatten, denn sie liegt im nirgendwo, mitten in den Bergen zwischen Peru und Ecuador.
Hier funktioniert die Abwicklung noch etwas altertümlich. Auf peruanischer Seite angekommen mussten wir noch eine Viertelstunde warten, da Siesta herrschte und erst um 16 Uhr wieder gearbeitet wurde. So eine ausgiebige Mittagspause sollten sie bei uns auch mal einführen, oder? Wir parkten unseren Bulli vor der Schranke und warteten also vor dem Büro der Immigration, um unseren Ausreisestempel zu erhalten.Danach ging´s weiter zur Aduana (=Zoll). Hier wurde es dann schon etwas spannender. Wir mussten den Beamten erst einmal wecken, denn er machte auf seinem Stühlchen ein kleines Nickerchen. 😊
Nach gefühlt einer Ewigkeit schickte er uns dann in den Minimercado nebenan, wo wir eine Kopie von unseren Unterlagen machen sollten. Dort entledigten wir uns dann auch unseren letzten Soles (=peruanische Währung) und investierten unser letztes Geld ganz effizient in Klopapier und Bier. Die Grundversorgung war also gesichert!
Dann endlich hieß es…
Bienvenidos a Ecuador
Hier erwarteten uns zwei entspannte Zöllner, die sich um unsere Abfertigung kümmerten. Es wurde, wohin auch immer, telefoniert, um unsere Daten weiterzugeben. In der Zwischenzeit gaben sie uns Tipps für ihr Land und wir packten unser bestes Spanisch aus, um zu erklären, warum denn bei Timo ein „geb.“ und zwei Namen im Pass stehen würden. Ich befürchte sie haben es nach langen erklären immer noch nicht verstanden, dass bei uns auch der Mann den Nachnamen der Frau annehmen kann. Aber wenigstens ließen sie uns nach circa 1,5 Stunden in ihr Land einreisen und wir hatten sämtliche Tipps mit im Gepäck!
Basketballplatz trifft auf Kaffeeplantage trifft auf Bulli-Stellplatz
Wir wussten das die „Straße“ die ersten 20 km weder geteert noch unsteil nach oben führte und so machten wir uns darauf gefasst einen Wild-Campspot für die Nacht zu suchen. Denn es dämmerte bereits, als wir die Grenze im ersten Gang berghoch verließen.
Und siehe da, nach nun 23 Jahren Basketball hat Timo herausgefunden, dass Basketballplätze nicht nur zum Zocken gut sind. Auch Kaffee kann gerne in der Sonne getrocknet werden und als Bulli-Schlafplatz dienen sie auch noch – Grandios! Wieso musste so viel Zeit ins Land gehen, um DAS herauszufinden? Ob wir das in Deutschland auch mal ausprobieren werden wenn wir zurückkehren? Mal sehen…
Vilcabamba und die Yoga-Gurus
Gut ausgeruht wurden wir also mit frischen Kaffeeduft geweckt. Anschließend führte uns der Weg ins Dorf der 100-jährigen – Vilcabamba. Angeblich sei hier das Klima das Beste auf der Welt und es leben die meisten älteren Leute in dieser Region. Gesehen haben wir niemanden, aber vielleicht sieht man hier ja auch nicht aus wie 100? Oder es hilft Yoga, um diese magische Altersgrenze zu erreichen? Warum aber denn Yoga?Ganz einfach – auf dem Stellplatz wo wir gemeinsam mit Britta und Sebastian standen, beim Hotel Izhcayluma (wir können es auch erst nach drei Bier aussprechen), wurde jeden Morgen um 7.30 (!) Uhr kostenloses Yoga für alle Gäste angeboten…“Watt n quatsch“, dachte sich Timo, wollte dem Zenmeister aber dennoch eine Chance geben.
Nach gut 1,5 Stunden des „auf der Matte verbringens“ und ein paar „Omms“ später, meinte er nur „also beim Basketball nannten wir das KSÜ (Körperstabilisierende Übungen) bzw. Dehnen. Und das abgefahrene daran, man war nach gut 20 Minuten fertig mit dem Rummel. OHNE Omms! Von der Vergabe von Tiernamen ganz zu schweigen“. Seid bitte nachsichtig mit ihm, zumal er es am Nachmittag auch nochmal freiwillig versucht hat. Und siehe da, es machte doch alles Sinn – Ommm, ähh Prooost:
Doch das Hotel, geführt von einem Deutschen, machte nicht nur Körperverrenkungen, sondern bot auch gutes deutsches Essen an. Klar haben wir jeden Abend, also zwei, dort zu Abend gegessen und später das erlebte an der Bar „besprochen“.
Wir wollten aber keine Wurzeln schlagen, sondern endlich Ecuador erkunden. Also ab nach:
Loja, zu Emils Lecka Bistro Aleman
Was, das hat wieder mit Essen zu tun? Ja klar! Den Kontakt von Emil hatte Timo von seinem ehemaligen Kollegen, die zusammen zur Marine gegangen sind. Bereits in Deutschland erzählte Daniel (Timos Kollege) ihm, dass wir unbedingt ins Lecka Bistro Aleman müssten, wenn wir denn in Ecuador sind.
Gesagt getan! Mit Britta und Sebastian trafen wir uns gegen 17 Uhr vor dem Bistro:Witzigerweise waren die beiden vor drei Jahren schonmal in Ecuador und kannten Emil mit seinem Bistro ebenfalls. Und jetzt kommt´s, er kommt aus Hennef, was bekanntlich neben Köln liegt, hatte deshalb den Kölner Dom und einige weitere vertraute Bilder im Lokal hängen UND es lief kölsche Musik! Wie konnte es noch besser sein? Richtig, mit Frikos, Currywurst, rheinischem Kartoffelsalat und lecka Bier*…wie be ons zo hus! Herrlich!
*die einzige Flasche Kölsch haben wir Emil dann gelassen, denn davon können (und werden) wir in Köln noch genug trinken
Den Schlafplatz wählten wir nach ein paar Bieren dann in unmittelbarer Nähe – am Fußballstadion um die Ecke. Nach einer sehr ruhigen Nacht, wurden wir allerdings von lautstarker Technomukke geweckt – 7 Uhr sagte der Zeiger, und wir dachten der Zirkus sei in der Stadt. Es war aber die morgendliche Zumbagruppe, die sich traf um im Regen etwas Sport zu machen. Aus anfangs fünf Personen wurden immer mehr, bis an die 30, die sich vor unseren Autos versammelten und zum Tackt wippten.Dann aber, nach den ganzen Essenstagen, ging es endlich weiter zur Stadterkundung und dem Zwischenstopp nach…
Cuenca
Mit knapp 300.000 Einwohnern ist Cuenca bereits die drittgrößte Stadt Ecuadors. Achtung, unnützes Wissen: Kein Wunder das hier lt. Wikipedia im Jahre 2007 die Dreiband-Weltmeisterschaft im Billard stattfand. Wo auch sonst, wenn nicht zufälligerweise Jahr für Jahr in der Nähe Timos´ Heimat, in Viersen. Zufälle gibts!
Die Stadt selber hatte eine schöne Altstadt mit vielen Kirchen und drei größeren Markthallen:Raus aus der Stadt führte uns das Navi dann zum Nationalpark Cajas und erneut in luftige Höhen. Auf 3.800 Metern befand sich unser Nachtlager, direkt neben einem Trucha (=Forelle) Restaurant wo wir zwei Abende verbrachten. A) weil der Fisch super lecker war und B) die Hütte mit einem wärmenden Holzofen ausgestattet war.
Tagsüber machten wir noch eine „kleine“ Höhenwanderung bis auf 4.300 Metern, an ein paar Lagunen vorbei.Das ganze leckere Essen musste ja schließlich etwas abtrainiert werden.
DENN, tada, endlich sollte es an die Küste gehen – Surfen stand auf dem Programm! Doch dazu berichten wir euch in einem gesonderten Blogbeitrag!