Von der Laguna 69 durch den Canyon del Pato nach Huanchaco bei Trujillo, der Norden Perus bietet Berge und Küste

Ein bisschen Heimweh, Orientierungs- und Antriebslosigkeit! Ja, so erging es uns tatsächlich in den ersten Tagen, nachdem unsere Kölner Freunde wieder in die Heimat zurückfliegen mussten. Also chillten wir erstmal noch eine Runde in Lima und bereiteten uns mehr oder weniger auf den Norden Perus vor.

Was uns dort alles erwartet hat? Lest einfach weiter…

Lima -mit Pisco Sour verdrängt man Heimweh- un poco!

In Lima haben wir unsere Tage noch mit Maria und Mauro verbracht, die wir zuvor das letzte Mal in Paracas am Strand getroffen hatten und in Arequipa kennenlernten. Um unser Heimweh wieder in den Griff zu bekommen, gab`s abends dann wieder ein paar Pisco Sours inklusive leckerem Sushi.

Durch Zufall waren auch Sören, Jenni und Greta (zum Blog -> klick) in der Stadt, die wir das letzte Mal tatsächlich in Ushuaia, also Weihnachten 2016, getroffen hatten. Umso größer war die Wiedersehensfreude und wir feierten gemeinsam Sörens Geburtstag im Sushi-Lokal um die Ecke!

Irgendwann, nach sechs Tagen Lima, hatten wir dann aber genug von der Großstadt, dem Verkehr und dem endlosen rum-gehupe, und es zog uns weiter in die nördliche Bergwelt Perus. Wir fuhren also…

… über die Küste zum Mechaniker, und anschließend in die Berge

Nachdem wir das sehr verkehrschaotische Lima hinter uns gebracht hatten, hörten wir mal wieder Geräusche von unserem Auspuff kommend. Eigentlich hatten wir das Auspuffgummi in Ica „fachmännisch“ in einer Hinterhofwerkstatt reparieren lassen. Doch da wir mit untypisch klingenden Geräuschen nicht in die Berge fahren wollten, hielten wir in einer kleinen Stadt am Meer bei einem VW „Spezialisten“ an.

20170627_161837Dieser stellte fest, dass weitere Gummis nicht mehr existent waren. Leider konnte er die Gummis nicht ersetzen und so wurde der Auspuff provisorisch halt ohne die Gummis fixiert – irgendwie. Aber immerhin konnten wir so weiterfahren, nach…

Huaraz – die Suche nach den Auspuffgummis

In den Bergen, genauer gesagt in Huarez, angekommen, mussten wir uns also erstmal auf die Suche nach neuen Gummis für den Auspuff machen. Das wir hier keine Originalteile finden würden, war uns schnell klar. Was also nun? Zum Glück empfahl uns eine kleine Ferreteria (=eine Art Fachhandel für Baubedarf) einen Kollegen, der wohl in seinem Hinterhof aus Kautschuk alles mögliche herstellen kann. Und so war es auch, einen Tag später konnten wir die neuen Gummis abholen. Diese wurden dann tagsdrauf mit Sebastians Hilfe montiert. Da waren wir schon in…

Caraz – Camping Jamie und die Bastelstunde(n)

Ein Örtchen weiter gab es einen vielversprechenden Campingplatz mit hohem Potential dort nicht nur eine Nacht zu verbringen. Wir wussten das Britta und Sebastian (checkt ihren Blog -> hier), die wir ebenfalls das letzte Mal an Weihnachten getroffen hatten, bereits dort waren.

Zudem haben wir Simone und Stefan (zum Blog) kennengelernt, die aus Richtung Norden kamen und ebenfalls schon ein paar Tage dort verweilten. Also entspannten auch wir hier, bis Timo „mal wieder“ das Bastelfieber packte:

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Er entdeckte Bambus und wir bastelten drauf los. Zwischendurch war es eine Panflöte und wir nutzen sie zum Happy Birthday singen, denn mein Patenkind Gustaf wurde 3 und da gab`s natürlich ein Ständchen.

Am Ende wurde es dann aber doch ein Obst- und Gemüseregal.:

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Ob wir damit in die Massenproduktion gehen können? Was meint ihr? (Eine Bestellung könnt ihr unten in den Kommentaren aufgeben 😉 )

Laguna 69 – Wandern im Regen

OLYMPUS DIGITAL CAMERASo wie ich eine Schönwetterskifahrerin bin, so bin ich auch eine Schönwetterwanderin – leider interessierte das den Wettergott bei unserer Wanderung zur Laguna 69 überhaupt nicht und wir watschelten mit Simone und Stefan zusammen durch Regen, Wind und Nebel. Schade dabei war, dass wir die Aussicht auf die schneebedeckten 6.000er Berge um uns herum nicht hatten, doch irgendwie schafften wir es auf 4.800m hochzusteigen.

20170701_142230OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAAls wir oben ankamen verkündete Timo, dass er jetzt wirklich keine Lust mehr auf Lagunen hätte und ab sofort nur noch an den Strand möchte. Gesagt getan!

Ab durch die Entenschlucht an den Playa

Auf dem Weg Richtung Küste führte unser Weg durch den Canon del Pato, oder eben auch Entenschlucht genannt. Die Strecke war ein ziemlicher Nervenkitzel, denn es ging auf einer einspurigen Straße (früher war diese eine Eisenbahnstrecke) durch endlos viele Tunnel, natürlich ohne Licht, an einer Schlucht vorbei.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERABeim Einfahren in den Tunnel mussten wir durchgehend Hupen (Toque Claxon, heißt das wohl auf spanisch), um auf uns aufmerksam zu machen, falls eventuell Gegenverkehr anrollte. Zum Glück war die Strecke nicht so stark befahren!

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Huaca de la Luna und Huaca del Sol

Nach der aufregenden Fahrt durch den Canyon, nahmen wir den Shortcut Richtung Trujillo, der streckenweise auch nicht besser war und so aussah:

OLYMPUS DIGITAL CAMERAuns aber letztendlich auf befestigte Straßen führteOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERADanach brauchten wir erstmal etwas Beruhigendes und so besuchten wir die Pyramiden der Mochekultur, die sich vom Ersten bis Siebten Jahrhundert n. Chr. an der Nordküste Perus entwickelte.

Die Huaca del Sol und Huaca de la Luna (Sonnen- und Mondpyramide) sind zwei Pyramiden, die im Moche-Tal in der Nähe von Trujillo in Nord-Peru von den Moche erbaut wurden. Die Sonnenpyramide hat eine Grundfläche von 340 mal 160 Metern und eine Höhe von 40 Metern und ist das größte präkolumbianische Lehmziegel-Bauwerk Südamerikas.

Leider ist diese Pyramide aktuell nicht zu besichtigen, da sie wohl einsturz-gefährdet ist. Dafür konnten wir uns aber die beeindruckende Mondpyramide genauer anschauen. Die etwa 500 Meter von der Sonnenpyramide entfernte Huaca de la Luna ist wesentlich kleiner und „nur“ 30 Meter hoch, beeindruckt jedoch hauptsächlich durch seine inneren Werte. Mittlerweile wurden sechs Schichten freigelegt, da wiederholt übereinander gebaut wurde. Immer dann, wenn ein Herrscher verstorben ist. Die Huaca de la Luna diente als religiöses Zentrum für Rituale.

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Huanchaco – Surfen? Nee doch (noch) nicht…

Und dann war es endlich so weit! Wir kamen in DEM Surfort Perus an – Huanchaco. Aber irgendwie überzeugte er uns noch nicht ganz zum Surfen, da wir ihn nicht für Anfänger geeignet hielten, was auch der Surf-Wettbewerb, der an diesem Wochenende stattfand, bewies.

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Reifen, Pech und Platten

Bereits in Huaraz hatten wir einen platten Reifen und so mussten wir in Trujillo, ein etwas größerer Ort an der Küste, eine Werkstatt aufsuchen um diesen zu ersetzen. Wir hatten Glück und fanden eine, bei der unser Bulli direkt einen Rundumschlag bekam. Neue Reifen, Ölwechsel und sogar eine Autowäsche waren fällig!20170710_12210020170710_12225620170710_115949Er war definitiv das Highlight des Tages und wurde von allen Mitarbeitern bestaunt.20170710_110454(0)Außerdem brauchten wir auch mal wieder neues Gas und so ließen wir erstmals einen Laster anrollen:20170707_161624Nach dem Rundumschlag und den paar Tagen am Meer zog es uns doch tatsächlich wieder in die Berge. Die nördliche Küste Perus ist nämlich nicht besonders schön, denn es häufen sich leider viele Müllberge am Straßenrand.

Traurig aber Realität:20170710_100123Daher war der Plan von den Bergen aus direkt nach Ecuador zu düsen. Aber nicht ohne vorher die dortigen Sehenswürdigkeiten mitzunehmen, die zum Glück vom Massentourismus noch verschont sind.

Und so kann es schon mal vorkommen, dass man als blonde Frau auch mal die Hauptattraktion in einer Stadt ist und als Fotomotiv zur Verfügung stehen muss 😊.

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Warum wir dann doch wieder zurück in die Berge gefahren sind, erfahrt ihr bald! Soviel sei aber schon mal vorweg genommen:

Wir sahen tote Menschen!

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. Es ist so schön bei euch zu lesen! Coole Aktion mit dem Gas Laster. Braucht man dazu einen speziellen Adapter und wie ist es generell mit Gas auffüllen?

    Liebe Grüsse
    Veronica

    1. Timo sagt:

      Hi Veronica,
      wir haben einen Adapter mitgenommen (bei Weynen Gas in Viersen bestellt), brauchten ihn aber noch nicht wirklich. Erst einmal in Mendoza, aber er hätte auch einen da gehabt.
      Gas bekommt ihr das erste Mal in Montevideo, fragt einfach Heinz vom Paraiso Suizo (falls ihr dort hin fahrt). Ansonsten schaut mal in ioverlander (App fürs Smartphone), ist eine Gasplantage.
      Gas gib es ansonsten prinzipiell überall problemlos, findet ihr alles bei ioverlander. Ab Bolivien sogar an den Tankstellen als Autogas (GLP=LPG).
      Guten Start für eure Reise! Sind gespannt was ihr so erleben werdet.
      Lg Timo und Sandra

  2. Rebekka sagt:

    Es macht unglaublich viel Spaß, durchs Lesen ein wenig mit euch zu reisen, da wird definitiv das Fernweh geweckt 😀. Und wenn es dann noch sensationelle Landschaftsaufnahmen oder so schöne „Suchbilder“ wie heute gibt, kann ich den nächsten Beitrag kaum erwarten! Lasst es euch weiter so gut gehen! LG Rebekka

    1. Sandra sagt:

      Hallo Rebekka,
      schön von Dir zu hören! Und danke für den lieben Kommentar. Es freut uns, wenn unsere Berichte das Fernweh etwas wecken können und motiviert uns gleichzeitig weiter zu schreiben! Falls das Fernweh zu doll werden sollte, wir freuen uns immer über Besuch 😉
      Lieben Gruß nach Kölle
      Sandra

  3. Magda sagt:

    Oh wie schön! Ich lese eure Berichte jedes Mal so gerne! Also bitte weitermachen 🙂 bin gespannt wie es mit dem surfen geklappt hat und hoffe, dass euer Heimweh mittlerweile nicht mehr so schlimm ist? Viele Liebe Grüße aus Köln (das Heimkommen ist ziemlich schräg, kann ich schon mal sagen….)

    1. Sandra sagt:

      Hallo Magda, das lesen wir gerne 😀 Unser Heimweh hat sich schon wieder gelegt und bald steht zum Glück schon der nächste Besuch aus Köln an! Kann mir gut vorstellen, dass Heimkommen erstmal komisch ist…deshalb verlängern wir ja auch😁 lieben Gruß in die Heimat!

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