Welcome to Peru – Ein Land das mehr zu bieten hat als „nur“ Machu Picchu

20170622_131442Nach rund drei Wochen zu viert im Bulli sind wir nun wieder auf uns gestellt, denn unsere Kölner Freunde haben uns leider schon wieder verlassen. ☹ Nach unserer Verabschiedung kam bei uns das erste Mal so ein komisches Gefühl von Heimweh auf, dass wir so noch nicht kannten. Deshalb mussten wir uns erstmal wieder sammeln und uns auf das Reisen zu zweit einstellen. Haben wir jetzt aber wieder ganz gut im Griff, dank so einiger Pisco Sours später und grandiosen Landschaften im Norden Perus. Aber halt, denn jetzt wollen wir euch erstmal vom Süden Perus berichten dass, – trotz vieler Touristen – für uns bis jetzt einer der abwechslungsreichsten Landschaften Südamerikas aufweist…

Vorhang auf und Bühne frei – Schmierentheater an der Grenze zu Peru

Von Copacabana (siehe letzter Blogbeitrag) ging es Richtung Grenze, denn vor uns lag nun unser siebtes Land – Peru! Die Einreise grenzte diesmal an ein Schmierentheater, indem unser Bulli die Hauptrolle spielte. Nachdem wir unsere Aus- und Einreisestempel erfolgreich nach nur wenigen Minuten erhielten, ging es rüber zum Aduana-Häuschen, denn für unseren Bulli brauchen wir für jedes Land eine neue Zollbescheinigung. Am Eingang begrüßte uns bereits ein netter Herr und zeigte uns den Weg ins Büro. Wir durften Platz nehmen und uns gegenüber saß ein junger, mehr oder weniger motivierter, Zöllner. Er erklärte uns, dass wir ohne eine KFZ-Versicherung für Peru auch keine Zollpapiere erhalten könnten. Dies war uns dank andere Reisenden schon zu Ohren gekommen. Problem war nur, dass man die Versicherung diesmal nur in einem kleinen Örtchen kurz hinter der Grenze kaufen konnte. Wir erzählten ihm davon und verabschiedeten uns kurz mit dem Plan ein Taxi zu schnappen und ins Örtchen zu düsen. ABER da nahm das kleine Theaterstück seinen Lauf:

Der nette Herr vom Eingang kam auf uns zu und bot uns an, noch einmal mit dem Zöllner zu sprechen, ob er denn nicht ein Auge zudrücken könnte. Keine zwei Minuten später kam er wieder raus und meinte für ein kleines Propina (=Trinkgeld) würde er uns das nötige Dokument gerne ausstellen. Wir wollten schon immer mal bei einer Schmiererei mitten drin sein und wollten den Bulli eh nicht so gerne alleine an der Grenze stehen lassen. So verhandelte ich kurzerhand mit dem netten Herrn und der junge Zöllner stellte uns ohne zu zögern die Bescheinigung aus. 10 Euro ärmer, aber dafür definitiv eine Geschichte reicher, verabschiedeten wir uns mit einem freundlichen winken und fuhren weiter nach Puno.

Grenzwertig

Puno und die schwimmenden Schilfinseln

Kurz vor Puno fanden wir ein kleines Hotel mit einem Innenhof, indem wir mit zwei weiteren Autos gut stehen konnten. Da es zwei Tage nur regnete, machten wir erstmal nicht viel und freuten uns über die Einladung von Erika und Andres auf einen Drink zu ihnen in den gemütlichen und warmen kleinen Camper zu kommen. Die beiden kamen aus Richtung Norden uns so tauschten wir Infos und Reiserouten aus. (Das sind die Beiden, die auch ein Bild von uns allen auf ihrem Blog gepostet haben -> zum Blog)

Am nächsten Morgen wollten wir uns ein wenig bewegen und spazierten auf den nächstgelegenen Hausberg mit einer kleinen Ruine und genossen den Ausblick über den Titicacasee.OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA

Ab auf die Inseln der Uros

Am dritten Tag zeigte das Wetter Besserung. Wir fuhren mit dem Collectivo Richtung Puno, um die Schilfinseln auf dem Titicacasee, die auch Uros-Inseln genannt werden, zu besuchen.OLYMPUS DIGITAL CAMERADie Urus (Bezeichnung für die dortigen Einheimischen) leben auf derzeit 49 „schwimmenden Inseln“, die sie aus getrockneten Totora-Schilf herstellen. Dieselbe Pflanze ist unter anderem auch Rohstoff für SchilfbooteOLYMPUS DIGITAL CAMERA20170525_125637und auch für die Häuser auf den Inseln.OLYMPUS DIGITAL CAMERADank Erika und Andres kannten wir den Preis für den Ausflug und so begaben wir uns Richtung Hafen von Puno. Kurz vorher wurden wir bereits von einem „Touranbieter“ angequatscht. Als wir erfuhren, dass wir die einzigen Touris sein würden, nahmen wir sein Angebot gerne an, denn normalerweise soll der Ausflug wohl eine reine Touriveranstaltung sein. Es stellte sich heraus, dass der junge Herr selbst auf einer der Inseln lebte und so vertrautem wir ihm bei der wackeligen Fahrt auf seinem kleinen Bötchen zwischen Schilfbewuchs auf dem See den richtigen Weg zu den Inseln zu finden.20170525_113251OLYMPUS DIGITAL CAMERA20170525_12074220170525_113353Wir besuchten eine Insel, die natürlich extra für uns Touris so hergerichtet wurde. Was ich aber auch gut finde, denn ich möchte meine Wohnung ja auch nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Empfangen wurden wir von einem netten Peruaner, der uns alles über die Inseln, dessen Aufbau und dem dortigen Leben erklärte. Sehr interessant!OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA20170525_125811OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA20170525_121017

Arequipa – warten auf unsere Freunde

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Nach einer weiteren eisigen und feuchten Nacht in Puno, dass immerhin auf 3.800m Höhe liegt, zog es uns in wärmere Gefilde und so beschlossen wir uns schon auf nach Arequipa zu machen, um dort eine entspannte Woche im Hof des Hotels Las Mercedes auf Amrei und Christoph zu warten. 😊 Was also tun, wenn man neben Wäscherei, Einkaufen, Grillen und Chillen mit den Nachbarn, in diesem Fall Mauro und Maria aus Argentinien nichts weiter zu tun hat?

Klar, einfach ein Fitnessstudio aufsuchen und nach gefühlten 5 Monaten mal wieder Sport machen. Man mag es kaum glauben, aber das Gefühl danach war richtig gut! (Anmerkung Timo: „auch wenn das ehemalige Aufwärmgewicht zum Maximalgewicht umfunktioniert wurde. Ein bisschen Schwund is halt immer!“ 😉 )IMG-20170601-WA0002Oder auch die Zeit zu nutzen, um nach neun Monaten einen lang aufgeschobenen Friseurbesuch wahrzunehmen. Denn Dank eines Rates (ja Anke ich spreche von Dir 😉), einen Friseursalon aufzusuchen, indem besser nicht zu viele Kinder bedient werden, aufgrund der möglicherweise auftretenden Läuse, ist meine Angst vor einem Besuch leicht gestiegen. Aber hilft ja alles nix, denn irgendwann muss die Mähne mal wieder ab und so suchte ich mir einen Salon in einem modernen Einkaufscenter, wo alles sauber glänzte und ein netter Peruaner sehr konzentriert die Schere ansetzte. Wahrscheinlich waren meine blonden Haare eine Prämiere für ihn, denn anfangs schienen seine Hände leicht zu zittern.DSC03282DSC03284

Und dann hieß es zum zweiten Mal: Vorhang auf und Bühne frei – diesmal aber für unseren langersehnten Besuch aus Köln

OLYMPUS DIGITAL CAMERAUnd was machen Kölner, wenn sie sich sooo lange nicht gesehen haben und es ca. 12 Uhr ist? Yep, erstmal ein Bierchen zusammen trinken. Leider kein Kölsch, aber das hiesige Cusqueña ist auch nicht so schlecht.20170606_173222Währenddessen schmiedeten wir erste Pläne über die bevorstehenden drei Wochen zu Viert und starteten eine kleine Entdeckungstour durch die Stadt.DSC00026DSC00016DSC03277Arequipa liegt auf 2.300m Höhe und ist umgeben von drei Vulkanen. Demnach ist die Aussicht mal wieder einmalig!DSC03292DSC03276DSC00209OLYMPUS DIGITAL CAMERANachdem wir uns mit einem Almuerzo (=Mittagessen) gestärkt hatten, spazierten wir durch die Stadt und über den hiesigen Markt – natürlich nicht ohne einen frischen Saft zu schlürfen.DSC03335DSC03304DSC00037

Alpaka Spucke und Nonnengeflüster

Am nächsten Tag erkundeten wir gemeinsam das Alpaka Museum sowie das Kloster Santa Catalina. Das Alpaka im Museum freute sich so das wir da waren und spuckte bzw. nieste Christoph erstmal volle Kanne ins Gesicht und aufs T-shirt. 😊 Ist das die „Akklimatisierung“ von der alle sprechen?!DSC03311DSC03317DSC03314DSC03318DSC03320Und für alle die Probleme beim Auseinanderhalten der unterschiedlichen Lama Arten haben sollten, gibt`s hier eine Übersicht:DSC03305Danach hieß es schnell spurten, um endlich unsere Sünden im stillen Kämmerlein bekennen zu können.DSC00054DSC03338Das Kloster Santa Catalina ist praktisch wie eine eigene kleine Stadt in Arequipa. Es war eher für die wohlhabenden Töchter ausgelegt und so entsprach die Ausstattung der Zimmer mehr kleinen Wohnungen – für die damaligen Verhältnisse wohl mit gehobenerem Komfort.DSC03390DSC03372DSC03403Wir schlenderten durch die kleinen Gassen und Gebäude und hinter jeder Ecke versteckte sich ein neues Fotomotiv:

DSC03344DSC03395DSC03378DSC03358DSC03347DSC03394Nach zwei Nächten Akklimatisierung für die beiden in Arequipa, wagten wir uns weiter in die Höhe zum Colca Canyon, um den Anden-Condoren einen Besuch abzustatten. OLYMPUS DIGITAL CAMERAMehr von den Riesenvögeln und unseren Abenteuern zu Viert im Bulli, folgen in den kommenden Blogbeiträgen!

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Jürgen Evers sagt:

    Wiedermal sehr schön und tolle Bilder

  2. Anke nagel sagt:

    Da bin ich aber froh, dass Du nun keine neuen Mitbewohner hast. LG Anke

    1. Sandra sagt:

      Hehe! Ich auch. 😂

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