…schallte es aus den Lautsprechern unseres Bullis, als wir den Campingplatz „Paraiso Suizo“ in Uruguay (Nahe Montevideo) verlassen haben. Dies war der erste Song, mit dem wir unser Südamerika-Abenteuer auf der Straße begonnen haben. Das ist mittlerweile 14 Tage her und seid dem sind wir bereits viel rumgekommen. Wir merken sogar, dass die Zeit ein wenig verfliegt und der letzte Post eben auch schon 2 Wochen her ist. Dann gibt es halt heute etwas mehr zu lesen und gucken! Viel Spaß dabei…
Wie wir gucken…in Fray Bentos
Bereits in Montevideo haben wir unsere ersten englischen Freunde Ping und Noel kennengelernt. Sie kommen aus London und sind mit ihrem Iveco 4×4 TurboDaily unterwegs und fahren nahezu dieselbe Route wie wir. Da lag/liegt es auch Nahe, einige Stationen gemeinsam zu erkunden. Angefangen haben wir, nachdem Noel uns von der in England sehr bekannten Marke „Fray Bentos“ erzählt hat, im gleichnamigen Ort „Fray Bentos“.
Dort wurde im 18. und 19. Jahrhundert, erfunden durch einen deutschen Chemiker Namens Justus von Liebig, in verdammt großen Mengen Fleisch hergestellt und verpackt. Und warum schreibe ich „verdammt groß“? Weil wir die ehemalige Meat Company in einer privaten Tour besichtigt haben. Und wenn man dann im Schlachthaus und der Fleischverarbeitungshalle steht, kann man sich ungefähr vorstellen wieviel tausend Rinder dort durchgejagt wurden. Ich hab (ganz) kurz überlegt Vegetarier zu werden…zum Glück hat mich die Realität aber schnell wieder eingeholt und wir haben noch am selben Abend ein BBQ veranstaltet…und außerdem sind wir in Argentinien!
Aber lassen wir ein paar Bilder sprechen:
Hier wurden die Rinder zur „Weiterverarbeitung“ durchgeleitet:
…um letztendlich in dieses Schlachthaus zu gelangen.
An der Menge der Fleischerhaken, erkennt man ungefähr das Ausmaß. Rechts in dem Raum lag nochmal die selbe Anzahl:
Probleme mit der Elektrizität hatte man nicht, da man einfach die Eigene produziert hat:
Und letztendlich passte das Rind in diese kleine handliche (=handy – wie der Engländer sagt) Dose:
Wenn ihr etwas mehr zur Geschichte von Fray Bentos erfahren möchtet, könnt ihr dies auf Ping und Noels Blog tun -> pingandnoelsblog.blogspot.com. Ihr findet dort auch ein Bild von uns 🙂
Insgesamt waren wir zwei Nächte in Fray Bentos und haben vor der Meat Company und direkt am Rio Negro übernachtet. Unsere erste Wild Camping Erfahrung inklusive sonnengewärmter Solardusche. (Immerhin gab es oberhalb des jetzigen Museums öffentliche Toiletten die 24/7 geöffnet sind.) Mit dabei waren Ping und Noel, sowie Jenny und Gavin, (http://www.rubythelandy.com/) die wir vor Ort kennengelernt haben (und den Grill für das gemeinsame BBQ dabei hatten).
Von dort aus ging es dann über den Rio Negro, dem Fluss der die natürliche Grenze zwischen Uruguay und Argentinien bildet, nach Argentinien und die erste Genzerfahrung mit dem eigenen Auto im fremden Land.
Wie wir labern…an der ersten Grenzstation
In Spanisch und größtenteils Zeichensprache! Aber im Prinzip hat alles sehr gut bei unserer ersten Länderüberfahrt funktioniert.
Praktischerweise ist sowohl die uruguayische als auch argentinische Zollbehörde an der selben Grenzstation quartiert. Dies verursacht kurze Wege und macht so eine Grenzüberfahrt für alle Seiten angenehmer. Wir mussten lediglich die in Montevideo am Hafen erhaltenen Papiere, meinen Reisepass sowie den internationalen Fahrzeugschein vorlegen und der Rest nahm seinen Lauf, bei einer Bearbeitungszeit von ca. 40 Minuten:
- vom uruguayischen Grenzbeamten gab es den Ausreisestempel -> Bearbeitungszeit: 1 Minute
- vom argentinischen Grenzbeamten gab es den Einreisestempel -> Bearbeitungszeit: 1 Minute, nachdem
- die restlichen 38 Minuten der Computer durch den Zollbeamten* bedient wurde…
*Einstellungskriterium: keine weitere Fremdsprache, Beherrschung der 2-Finger-Technik, Besitz eines Mate-Bechers, Grund-Entspanntheit
Aber im Ernst: und das ist uns schon in Montevideo bei der Bearbeitung unserer Unterlagen aufgefallen. Die Computersysteme haben ALLE die selbe Eingabemaske, in der nur die Daten des Fahrzeugs und dessen Besitzer eingetragen werden müssen. Dafür benötigt ein geübter 2-Finger-Techniker inkl. Schluck aus dem Mate-Becher, grob-geschätzt etwa 5 Minuten. Und wenn man jetzt noch die Daten speichern und miteinander vernetzen würde, wäre es lediglich ein Mausklick zur Bestätigung. Zum Glück waren wir nur zu Viert mit zwei ausländischen Autos an der Grenzstation. Bei Hochbetrieb möchte ich nicht wissen wie lange man dort steht. Wir werden sicherlich berichten wie es bei der nächsten Überfahrt abläuft.
Jedenfalls waren wir nach der relativ kurzen Wartezeit und ohne Innen-Inspektion unseres Bullis in Argentinien!!! Mit dem eigenen Auto! 🙂 Wir mussten nur noch die Maut für die Brücke bezahlen und auf ging es „zurück“ Richtung Buenos Aires.
Jeder sagt Digger heutzutage…in Argentinien?
Nein, denn da sagt man „¡Hola! ¿Que tal?“ Genauso wie Christian, Overlander, der 20 Jahre in den Staaten verbracht hat, um dann in der Nähe von Buenos Aires Camping Fahrzeuge zu vermieten. Und ratet mal wie er angefangen hat…mit einem T3 Bulli 🙂
Mehr zu unseren Abenteuern in Argentinien folgt (hoffentlich 😉 )in den nächsten Tagen (Wenn wir denn dann WLAN haben). Dann klettern wir unter anderem auf den 1200 m hohen Berg in Sierra de la Ventana, schauen durch ein Fenster zum Berg und versuchen anschließend den Grill anzuzünden – argentinian Style natürlich!